Zwei Identitäten

Berlin - UPPER EAST SIDE war ursprünglich der spätbesiedelte bürgerliche Appendix des Industriearbeiter-Wohnbezirks Friedrichshain, in dem – anders als sonst im Berliner Osten – eine soziale Durchmischung die vorherrschende Bewohnung darstellte. Neben dem schnell wachsenden Glühlampenwerk, entwickelte das Wohnquartier eine davon unabhängige mittelständisch, bürgerliche Identität.

Die für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts jedoch typische, eng mit dem Wiederaufbau des stark zerstörten OSRAM-Werks als Berliner Glühlampenwerk, BGW, später NARVA-Kombinat Rosa Luxemburg verknüpfte proletarische Identität änderte den Wohncharakter, begründete aber auch den Abstieg des Viertels, nachdem das NARVA-Werk 1993 endgültig geschlossen wurde, was den Verlust von mehr als 5.000 Arbeitsplätzen bedeutete.

Durch das Ende des industriellen Standorts wurde allerdings auch die Konversion zum Dienstleistungszentrum der Medien- und Internetbranche unter dem Namen Oberbaum-City erst möglich.