Hallraum identitätsstiftender Erfahrung

Diese Biographie ist zu lesen als geordnete Materialsammlung aus einer betroffenen Sicht. Allein die völlig verschiedene Vor- und Nachkriegs-Identität des Viertels ohne hilflose Schuldzuweisungen darzustellen, war dem Biographen eine Herausforderung. Aber er wollte auch die Geister, die ihn riefen, zum Tanzen bringen, und sich weder fürchten, die Deformationen in der Biographie, die Verluste und Selbstlügen zu benennen, die die politische Achterbahnfahrt der Deutschen durch Kaiserreich, Weimarer Republik, Nationalsozialistisches Drittes Reich, Viermächte Welt, DDR und BRD bis in die neue Berliner Republik hinterlassen hat, noch den ganzen »Hallraum identitätsstiftender Erfahrungen«, in Sprache, Lebensläufen und Weltsicht wie vergessenes Gepäck unbeachtet stehen lassen.

Zwischen den Zeilen und den Fundstücken, die mit Sammlerlust und Leidenschaft über Jahre zusammengestellt wurden, wird der Leser hoffentlich die wieder erwachte Liebe des Autors zum Wohnquartier seiner Vorfahren mitempfinden, und sein Vertrauen in die Zukunft dieser kleinen Welt im 21. Jahrhundert.